Fahrradtour für Krebsnachsorge

Von Dagmar Meschede

Lippstadt – Von Freiburg über Regensburg und Würzburg, dann weiter nach Göttingen und Lippstadt: Der Mediziner Prof. Heinrich Seegenschmiedt befindet sich mit seinem Fahrrad „Ronnie“ auf Charitytour. Lippstadt istseine 15. und vorletzte Etappe, Ziel ist Duisburg. 1780 Kilometer hat der Radioonkologe dann zurückgelegt. Zwischen 80 und 100 Kilometer erradelt er pro Tag.

Was Seegenschmiedt mit seiner ungewöhnlichen Aktion leisten will, ist auf das Thema Krebsnachsorge aufmerksam zu machen. Diese komme immer noch bei vielen Patienten zu kurz und die Kosten dafür würden häufig von den Krankenkassen nicht übernommen. Dabei würden viele Patienten nach Operation, Strahlentherapie und medikamentöser Tumorbehandlung auch psychoonkologische Unterstützung oder eine Beratung zur Verbesserung ihrer Lebensqualität benötigen, weiß der Mediziner aus Erfahrung.

Natürlich nutzt Seegenschmiedt auch seine Tour dazu, Strahlentherapiepraxen des RadioOnkologie Netzwerks, kurz RON genannt, und andere Unterstützer zu besuchen. In Lippstadt hat er zwar keinen direkten Ansprechpartner vor Ort, aber „ich freue mich, wenn da Kontakte entstehen“, sagt er im Gespräch mit dem Patriot.

Die Charity-Tour hat Seegenschmiedt längs und quer durch die Republik geführt und zwar von Süd nach Nord. Am 23. August startete der Mediziner seine Rad-Reise in Freiburg im Breisgau. Von dort aus ging es weiter über Baden-Baden, Dachau und Regensburg bis nach, Fulda, Göttingen und zuletzt Lippstadt. Nur noch Essen und Duisburg fehlen. Dann hat der Mediziner sein Ziel erreicht. Der Stop in Essen ist Heinrich Seegenschmiedt besonders wichtig. Im Gruga-Park initiierte er nämlich vor über 20 Jahren den Onkolauf. Dieser Sponsorenlauf lockte zuletzt über 2000 Teilnehmer an und bescherte über 20  000 Euro an Spenden für die psychosoziale Beratung bei Krebspatienten. „Schirmherr war von Beginn an der Oberbürgermeister der Stadt Essen“, erzählt Seegenschmiedt beim Besuch der Patriot-Redaktion. Doch dann kam die Corona-Pandemie dazwischen, und der Onkolauf fiel aus. 2022 hatte Seegeschmiedt schließlich die Idee zur „Tour de Ron“. „Ich dachte mir, da ist noch mehr möglich“, sagt der Professor und los ging es für die gute Sache. Ein schöner Nebeneffekt der Charity-Tour – das Interesse vieler Menschen sei geweckt. „Das schafft Aufmerksamkeit für die gute Sache“, so der radelnde Mediziner.

Interessierte können das Projekt unterstützen. Der Erlös aus den Spenden kommt der Krebsberatung beziehungsweise dem Verein Onkolauf zugute.

Tour de Ron
Bei der „Tour de Ron“ durch Deutschland bringt jeder gefahrene Kilometer zwei Euro für Krebspatienten. Dazu kommen noch mögliche Spenden von zahlreichen Onkologie- und Strahlentherapie-Praxen in ganz Deutschland.

Mit dieser außergewöhnlichen Fahrradtour möchte Prof. Dr. med. Heinrich Seegenschmiedt, seines Zeichens selbst Radioonkologe, Spenden für den guten Zweck der „Krebsberatung“ sammeln.

Station in Lippstadt machte der Radioonkologe Prof. Heinrich Seegenschmiedt mit seinem Fahrrad „Ronnie“ im Rahmen seiner Charitytour. Foto: Meschede